Großbritannien/Frankreich/Belgien | 2016 | 100 Min
Daniel Blake ist ein geradliniger und anständiger, zeitlebens Steuern zahlender Durchschnittsengländer – bis seine Gesundheit ihm einen Strich durch die Rechnung macht. Jetzt, im gesetzteren Alter, will ihm die willkürliche Staatsbürokratie den Bezug von Sozialhilfe verweigern. Schnell gerät er in einen Teufelskreis von Zuständigkeiten, Bestimmungen und Antragsformularen. Daniel Blake rechnet nicht damit, dass die geradezu kafkaeske Situation ihn fast in die Knie zwingen wird. Seine Wege kreuzen sich mit Katie und ihren beiden Kindern Daisy und Dylan. Sie raufen sich zu einer erfolgreichen Schicksalsgemeinschaft zusammen und erfahren neben den ständigen Seitenhieben der Behörden auch viel Solidarität – von ehemaligen Kollegen, sogar von Daniels schrägem Nachbar. Doch die bürokratischen Klippen des sogenannten Sozialstaates sind tückisch. Da wird Ohnmacht zur Wut – und so leicht geben Daniel und Katie ihre Träume und Hoffnungen nicht auf.
Bis heute hat Ken Loach nichts von seiner Präzision, seinem Engagement und seiner Lust am Filmemachen eingebüßt! Auch mit 80 Jahren wird er nicht müde, sich in seinen kurzweiligen Spielfilmen für die Rechte der Underdogs zu engagieren und sich dabei immer ganz nah an den realen Umständen zu orientieren. Lakonisch und mit einer Brise Sarkasmus nimmt er in seinen neuen Film den Sozialstaat ins Visier. Dafür wurde er in diesem Jahr in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet.
Originaltitel
I, DANIEL BLAKE
Regie
Ken Loach
Mitwirkende
Dave Johns, Hayley Squires
Sprachfassung
englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln