Ein humorvolles Drama über die Liebe in der heutigen Zeit und darüber, wie man sich trotz unendlichen Möglichkeiten wie der schlechteste Mensch der Welt fühlen kann.
Wie will ich leben, und mit wem? Das sind zwei der existenziellen Fragen, die sich Julie in Joachim Triers bewegender „Ode an das Zweifeln“ (The Gap) stellt. Und weil diese Fragen universeller Natur sind, vermag uns der Film auch so stark zu berühren. Wer weiß schon, ob die Entscheidung für ein Studium oder einen Beruf die richtige ist? Und ob der Mensch, in den man sich verliebt hat, der richtige ist? So wechselt Julie zunächst die Studienrichtungen und Ausbildungen, und so weiß sie auch noch nicht, ob sie sich auf den erfolgreichen Comic-Zeichner Aksel einlassen soll. Oder doch auf Eyvind, den sie zufällig auf einer Hochzeit kennengelernt hat.
Joachim Trier erzählt diese Geschichte einer modernen Liebe (und eines modernen Lebens) so frisch, so einfallsreich und so voller Freude an den Möglichkeiten des Mediums, dass man wie von einem Sog in Julies Leben hineingezogen wird. Und Renate Reinsve begeistert von der ersten Einstellung an als Julie, ihr elektrisierendes Spiel brachte ihr völlig zurecht den Preis als beste Darstellerin in Cannes ein.
„Anders als der ironische und selbstreflexive Filmtitel aufwirft, sind Julie und Eyvind keineswegs die schlimmsten Menschen der Welt. Wie viele Jugendliche und junge Erwachsene hadern sie mit gesellschaftlichen Erwartungshaltungen, eigenem Anspruchsdenken und Möglichkeitsfülle. Mit seinem Titel lädt der Film ein, über Herausforderungen zu sprechen, unter denen junge Menschen aufwachsen und Zuschreibungen von Generationen zu diskutieren, die schon als Generation ‚Y‘, ‚Z‘ oder ‚Maybe‘ zu fassen versucht wurden. Inhaltlich setzt jedes Kapitel des Films andere Schwerpunkte und liefert damit vielseitige Gesprächsanlässe. Im Herausgreifen einzelner Erzählsequenzen können deren filmische Besonderheiten untersucht und über Erwachsenwerden und Eltern-Kind-Beziehung, Berufswünsche und Rollen(vor)bilder gesprochen werden. Die Auseinandersetzung mit Entscheidungsfindungsprozessen und (eigener) Selbstverwirklichung kann die Filmarbeit abrunden.“ (Vision Kino)
Originaltitel
Regie
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