Dominik Grafs Erich-Kästner-Adaption nimmt uns zunächst mit in das Berlin der Gegenwart, mit der Kamera tauchen wir ab in den Untergrund, um dann in einer großartigen Überblendung im Berlin des Jahres 1931 wieder aufzutauchen. Ganz dicht folgt die Filmerzählung der Buchvorlage, eine Voice-Over-Stimme fungiert als Erzähler der Geschichte von Jakob Fabian, dem promovierten Germanisten und distanzierten Zeitzeugen, der die Berliner Nächte erkundet, extravagante Künstlerateliers, illegale Kneipen und Bordelle besucht, seine ungeliebte Arbeit als Werbetexter verliert, sich in eine angehende Filmschauspielerin verliebt und sie an einen Produzenten verliert, den Freitod seines besten Freundes erleben und sich sein eigenes Scheitern eingestehen muss.
„Woran scheiterte die Weimarer Republik? Der Film ergänzt das Schulbuchwissen über institutionelle Prozesse um einen subjektiven Blick: Er zeigt eine vom Ersten Weltkrieg traumatisierte Generation, das zerstörerische Wirken unhinterfragter Autorität und die fragile Existenz in einer ungefestigten Demokratie. Diese unruhige, haltlose Gesellschaft, die sich selbst nicht findet, fordert Jugendliche gerade heute dazu heraus, nach eigenen Positionen zu suchen. Neben der gesellschaftlichen Analyse lohnt sich ein Blick auf die Entwicklung des Protagonisten: Welche Demütigen erlebt er, woran scheitert seine Beziehung zu Cornelia, wie geht mit seinen Niederlagen um? Filmsprachlich sind verschiedene Varianten von Voice-Over-Stimmen im Zusammenspiel mit der Bildsprache von besonderem Interesse.“ (Vision Kino)
Regie
Mitwirkende
Unterrichtsfächer
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